12. Berliner Familiennacht in der Wilden Rübe
Die wilde Rübe ist normalerweise eine Idylle für 6-14-Jährige, selbst die Eltern der Jungs und Mädchen, die regelmäßig die Einrichtung besuchen, kommen selten vorbei, weil die meisten Kids schon selbständig im Kiez unterwegs sind. Die 12. Berliner Familiennacht bot nun eine gute Gelegenheit, die Freizeiteinrichtung kennenzulernen, die seit 1976 in der Wildenbruchstraße existiert.
Hinter dem Tor mit der Nummer 25 öffnet sich ein weites, grünes Gelände mit Hochbeeten, Bäumen und zwei großen Gehegen, eins für die Kaninchen und eins für die Hängebauchschwein-Brüder Falko und Andreas. Es gibt fünf Bienenvölker, die einen fruchtig schmeckenden süßen Honig produzieren, eine Feuerstelle und ein festes Haus mit Küche, Toiletten und Aufenthaltsräumen.
Zur wilden Rübe kommen die Kids nach der Schule. Sie spielen hier Tischtennis, Fußball oder Volleyball, chillen, helfen im Garten mit oder kümmern sich um die Tiere. "Wir versuchen die Kinder wieder an die Natur heranzuführen, aber alles sehr niederschwellig", erzählt Erzieherin Anna Schulze, eine von vier festangestellten Pädagog*innen. Handys sind zwar nicht verboten, aber sie sollten nicht permanent zum Zocken benutzt werden. Das pädagogische Team, das stundenweise von elf Honorarkräften unterstützt wird, organisiert deshalb häufig Gesellschaftsspiele, bei denen alle gemeinsam aktiv sind.
Zur 12. Familiennacht gab es Sonderangebote: Trommelkurse, Kartoffeldruck, Suppe vom offenen Lagerfeuer, ein Quiz und das Basteln von Futterknödeln für Vögel. Sehr beliebt waren die Tast-Kästen, die das Quartiersmanagement mitgebracht hatte. In kleinen Holzkisten mit Löchern konnten die Mitspieler:innen unterschiedliche Gegenstände erfühlen, u.a. ein trockenes Brötchen, eine Mandarine, Eicheln und das Wurzelgemüse "Pastinake", das aber so gut wie niemand erriet.
Das Wetter rahmte das Fest ideal ein: Mal schien die Sonne, kurz darauf fegte ein kleiner Herbststurm über das Gelände, abgerundet von leichtem, kurzen Nieselregen. Perfekt für einen Naturspielplatz.
Die Berliner Familiennacht
An der 12. Berliner Familiennacht beteiligten sich rund 120 Veranstaltungsorte in allen Bezirken. Sie luden Kinder und ihre Familien am Abend und in der Nacht zu außergewöhnlichen Erlebnissen ein. Museen, Theater, Familienzentren, Planetarien, Parkanlagen, Kirchen, Moscheen, Bibliotheken u.v.m. boten dieses Jahr unter dem Motto „MITeinander FÜReinander in Berlin!“ zwischen 17 und 24 Uhr einmalige Angebote - kostenlos oder zu besonders günstigen Preisen.
Die Familiennacht wird vom Berliner Bündnis für Familie organisiert. Ziel der Familiennacht ist es, Familien in Berlin stärker in den Mittelpunkt zu rücken und neue Impulse und Vernetzungen für familiäre Freizeitangebote zu schaffen.