Grünes Licht für Spaß am Lesen

Foto: Jens Sethmann

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Am 18. Januar traf sich der Quartiersrat des Harzer Kiezes in der Mensa der Eduard-Mörike-Schule. Diskutiert wurde vor allem über eine Projektidee zur Leseförderung für Kinder. „Die Lesekompetenz geht abwärts, auch wenn die Schulen kräftig dagegen arbeiten“, sagt Dietmar Beese, der für den Träger „Lebenswelt gGmbH“ die Sozialarbeit an der Eduard-Mörike-Schule koordiniert. „Wir wollen, dass die Kinder Spaß am Lesen haben.“

Engagement gegen die Lesemüdigkeit

„Lesen macht Spaß“ lautet der Arbeitstitel für das Projekt, das aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ des Quartiersmanagements gefördert werden soll. Ausgangspunkt ist die Schulbibliothek, die es seit 2018 gibt und von der Sozialpädagogin Svenja Claussen geleitet wird. Der Quartiersrat nutzte die Gelegenheit, den gemütlichen Raum im Altbau zu besichtigen. Vormittags wird die Bibliothek für die Arbeit mit den Schulklassen genutzt, nachmittags steht er den Kindern für Freistunden offen. „Dies ist der leiseste Raum in der ganzen Schule“, sagt Svenja Claussen.

„Die Schülerinnen und Schüler wollen an das Lesen herangeführt werden“, weiß die Bibliotheksleiterin. Deshalb arbeitet sie mit Lesepatinnen und Lesepaten zusammen – Ehrenamtliche, die in die Bibliothek kommen und gemeinsam mit einem Kind ein Buch lesen. „Wir haben so einen engagierten Kiez, dass viele Leute kommen, die gerne Lesepaten werden wollen“, berichtet Svenja Claussen.

Leute zu finden, die langfristig dabeibleiben, und diese zu koordinieren, ist ein hoher Aufwand. Im Rahmen des Projekts soll ein Stamm von Lesepatinnen und -paten aufgebaut werden. „Einzelförderung ist das A und O“, sagt Dietmar Beese.

Öffnung für den Harzer Kiez

Außerdem möchte die Bibliothek ein Ausleihsystem aufbauen, denn bislang können die Kinder leider keine Bücher mit nach Hause nehmen. Kinder aus den umliegenden Kitas und und anderen Einrichtungen sollen in die Schulbibliothek eingeladen werden. Mit anderen Bibliotheken – möglicherweise auch mit der Schulbücherei der Hans-Fallada-Schule – will man enger zusammenarbeiten. Gedacht ist auch an öffentliche Veranstaltungen, zum Beispiel am Tag des Vorlesens oder am Welttag des Buches.

Nach intensiver Diskussion stimmte der Quartiersrat der Idee einstimmig zu. Wenn nun auch noch in der Steuerungsrunde von Senats- und Bezirksseite grünes Licht kommt, könnte das Projekt nach den Sommerferien starten. „Lebenswelt“ würde direkt mit der Durchführung beauftragt, weil es nicht sinnvoll wäre, per Ausschreibung einen anderen Träger zu suchen. Die Projektförderung soll drei Schuljahre lang laufen. „Damit das kein Tropfen auf den heißen Stein wird, ist ein Bestandteil des Projekts, Drittmittel einzuwerben“, erklärt Quartiersmanager Christian Atmaca. Mit Finanzmitteln von Stiftungen oder anderen Geldgebern soll die Leseförderung sich anschließend möglichst selbst tragen.