Sich schlau machen und Spaß haben im FamilienForum

Fotos: AspE FamilienForum

In den letzten zehn Jahren hat sich das Familienzentrum zu einer Anlaufstelle für Familien aus der Nachbarschaft entwickelt. „Wir sind ein offenes Haus für alle“, erklärt die Leiterin Nathalie Faltenbacher. Jeden Mittwoch und Donnerstag können Kinder mit ihren Eltern malen und basteln und Freitags geht es zum Wochenausklang raus in die umliegenden Grünanlagen und Spielplätze. Zweimal die Woche findet in dem großen, freundlich eingerichteten Raum ein offenes Familiencafé für Interessierte aus der Nachbarschaft statt, Freitags mit Bücherkiste und Lesestunde. Die Angebote richten sich an Eltern von Neugeborenen - etwa die Hebammensprechstunde – über Kita- und Schulkinder bis hin zu Jugendlichen. So können sich junge Menschen aus Südosteuropa, vor allem aus Rumänien und Bulgarien, jeden Montag zu allen Fragen rund um Schule, Ausbildung und Beruf im Rahmen eines Mentoring-Projekts beraten lassen. Finanziert wird es von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.

Das größte Problem: einen Kitaplatz finden

Das FamilienForum Harzer Kiez gibt es seit nunmehr zehn Jahren, bis 2018 war es in der Harzer Straße. Träger ist AspE (Ambulante Sozialpädagogische Erziehungshilfe) e.V. Und was hat sich seit 2012 verändert? Nathalie Faltenbacher, seit zwei Jahren Leiterin, berichtet, dass es bei der Gründung hauptsächlich um die Unterstützung der Familien mit Rroma-Hintergrund ging. Dieser, vor allem über das Programm EHAP ( Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen) geförderte Schwerpunkt hat sich seit Mitte 2021 verändert. „Wir haben aber nach wie vor einen guten Zugang zu den Familien“, erklärt Nathalie Faltenbacher, die selber in Rumänien mehrsprachig aufgewachsen ist. Das Angebot ist vielfältig und richtet sich nach den Bedürfnissen der Familien. Ein Dauerbrenner: die Suche nach einem Kitaplatz. Jeden Montag kann man sich dazu Unterstützung holen. Gesundheitsthemen sind ebenfalls stark nachgefragt. In Zusammenarbeit mit dem IBBC e.V. (Interkulturelles Beratungs- und Begegnungs Centrum) werden Vorträge organisiert, etwa zum Thema Diabetes und Ernährung oder zur motorischen Entwicklung bei Kindern.

Sich fit machen für die digitalen Medien

„Wir konnten auch während des Lockdowns den Kontakt zu den Eltern halten, aber bei den Zoom-Meetings gab es dann doch einige technische Stolpersteine“, berichtet Nathalie Faltenbacher. Daraus ist ein neuer Medienkompetenz-Kurs entstanden. Über die neue Deutsch-Rumänische-Tandemgruppe freut sich Nathalie Faltenbacher ganz besonders. Eine Nachbarin unterstützt das FamilienForum ehrenamtlich bei der Organisation. „Sie möchte Rumänisch lernen, die anderen aus der Gruppe möchten Deutsch üben.“

Nathalie Faltenbacher hat noch viele Ideen, doch die personelle Ausstattung ist derzeit eingeschränkt. Wichtig ist ihr die Vernetzung im Kiez, daher vertritt sie AspE e.V. über das FamilienForum auch im Quartiersrat. Finanziert wird die Einrichtung über das Bezirksamt Neukölln und über die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.