Schätze entdecken: Flohmarkt auf dem Nahkauf-Parkplatz

Organisiert wurde der Flohmakt von Nachbarin Sabine Seigfried. Für viele Besucher*innen war es eine einzige große, begehbare Schatzkiste.

Silberdosen, eine achteckige Brille, Spielzeugfische aus Gummi für die Katze: An knapp 60 Ständen gab es Dinge, die man auf den bekannten Flohmärkten der Stadt kaum noch findet. Am Mauerpark im Prenzlauer Berg oder auf dem Antik-Flohmarkt in Charlottenburg bieten vor allem professionelle Händler*innen ihre Waren an, häufig teuer und in ihrer Angebotsbreite berechenbar. Hinterm Nahkauf waren es Anwohner*innen, die gut erhaltene Sachen aus ihren Küchen, Wohn- oder Kinderzimmern verkauften, die sie nicht mehr brauchten.

Organisatorin Sabine Seigfried hatte in den letzten Jahren schon mehrere Flohmärkte im Kiez initiiert, damals noch mit Fördergeldern aus dem FEIN-Programm. FEIN steht für "Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften" und ist ein Programm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Dieses Mal hatte sie Gelder aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements beantragt, die sie von der Jury, die aus Anwohner*innen besteht, auch zugesprochen bekam. Im Grunde ist mit dem Aktionsfonds das gleiche Ziel verknüpft wie mit dem FEIN-Programm, nämlich ehrenamtliches Engagement im Kiez zu stärken. Von dem Geld konnte Sabine Seigfried die Stände, eine Toilette und Mülleimer mieten, so dass die mitmachenden Verkäufer*innen keine Standgebühr bezahlen mussten. Das Interesse sei so groß gewesen, erzählt Sabine Seigfried, dass sie problemlos noch weitere Stände hätte vergeben können.

Für alle, die da waren, für Verkäufer*innen wie für Käufer*innen, war es ein Erlebnis. Vielen Besucher*innen sind Dinge über den Weg gelaufen, deren Existenz sie längst vergessen hatten oder die sie "damals" gerne gekauft hätten, aber es aus irgendwelchen Gründen nicht taten. Über viele Sachen kam man miteinander ins Gespräch. Zum Beispiel über Jugendmagazine aus den 70er- und 80er Jahren, Schallplatten oder über skurrile Kinderbücher. Natürlich gab es auch Praktisches: Kinderkleidung in allen Größen, Töpfe, PC-Lautsprecher oder eingangs erwähntes Katzenspielzeug.

Aufgrund ihres kommunikativen Potenzials stehen Flohmärkte neben Kiezfesten ganz oben auf den Listen, die das Quartiersmanagement und Projektträger nach Umfragen und Gesprächen mit Anwohnenden erstellt haben. Der nächste Flohmarktfolgt am 3. Juni, 10-16 Uhr vor der Kita Wildenbruchstraße (Wildenbruchstr. 25, 12045 Berlin). Organisiert wird der Flohmarkt von Eltern der Kitakinder. Und auch hier gibt es finanzielle Unterstützung vom Aktionsfonds.