Der frühe Vogel fängt den Aktionsfonds-Wurm

Foto: Jens Sethmann

Foto: Jens Sethmann

Für den Harzer Kiez steht in jedem Jahr ein Aktionsfonds mit 10.000 Euro zur Verfügung. Für jede Idee, die dem Kiez und der Nachbarschaft zugute kommt, kann man einen Zuschuss von maximal 1.500 Euro bekommen. Über die Vergabe der Gelder entscheidet eine aus Anwohnerinnen und Anwohnern gebildete Jury.

Am 20. Februar kam die Aktionsfonds-Jury zum ersten Mal im Jahr 2023 zusammen und hatte gleich vier Anträge von Nachbarinnen und Nachbarn auf dem Tisch. Die Ideengeber:innen stellten auch persönlich ihre Projekte vor.

Flohmarkt und Karaoke

Engagierte Eltern wollen an der Kita Wildenbruchstraße ihren ehrenamtlich organisierten Flohmarkt künftig etwas verbessern. Sie beantragten einen Zuschuss zum Kauf von Bierzelt-Bänken und Tischen für den Kaffee- und Kuchen-Basar, für Pavillons und Sonnenschirme zum Witterungsschutz und für eine große Plane, um am Kita-Zaun für den nächsten Flohmarkt zu werben.

Im und um den „Open Tiny“-Kiosk soll es künftig eine regelmäßige Karaoke-Veranstaltung geben, bei der Kinder Spaß haben und Wertschätzung erfahren und die Nachbarschaft zusammenkommt. Zur Anschaffung einer Karaoke-Maschine mit zwei Funk-Mikros und eines Tablets hat eine Anwohnerin einen Zuschuss beantragt.

Schach und Spatzen

Weil es in den Schulen keine Schach-AGs gibt, möchte eine Anwohnerin einen Kinder-Schachklub aufbauen. Dazu sollen sieben Schachspiele angeschafft werden. Ein in Neukölln lebender französischer Schachmeister hat sich bereit erklärt, für eine moderate Gage als Lehrer mitzuwirken.

Um wilde Hecken am Kiehlufer, Weigandufer und im Trusepark will sich eine Gruppe Anwohnender kümmern. Sie wollen Sträucher pflanzen, sie wässern und pflegen, Nisthilfen für Vögel und Fledermauskästen aufhängen, sowie am 20. März, dem Welttag des Spatzes, zu einem Info-Spaziergang einladen.

Hälfte schon vergeben

Auch wenn die Jury leichte Bedenken hatte, schon so früh im Jahr einen großen Teil des Aktionsfonds zu verteilen, fand sie doch alle vier Ideen gut und stimmte ihnen mit kleinen Einschränkungen und ein paar praktischen Hinweisen zu. 5.240 Euro sind nun schon vergeben.

Wer eine ähnlich gute Idee hat, sollte nicht allzu lange warten, denn die Nachfrage ist groß. Die Aktionsfonds-Jury kommt gegen Ende fast jeden Monats zusammen und berät über die Anträge, die in den Wochen zuvor eingegangen sind. So können die Projekte schnell und unkompliziert starten. Die nächste Jury-Sitzung ist am 20. März. Dafür sollten die Projektideen bis zum 13. März beim Quartiersmanagement eingereicht werden. Das QM-Team hilft gern bei der Formulierung des Antrags.

Kiez-Entscheider:innen gesucht

Die ehrenamtliche Aktionsfonds-Jury sucht Verstärkung. Das Gremium besteht aus zwölf stimmberechtigten Mitgliedern. Dazu kommen acht Nachrücker-Personen, die mit abstimmen, wenn ein anderes Mitglied fehlt. Weil zur Zeit neben den zwölf Mitgliedern nur eine Nachrücker-Position besetzt ist, sollen die Reihen aufgefüllt werden. Wer im Quartiersmanagement-Gebiet Harzer Straße wohnt und mindestens 16 Jahre alt ist, darf mitentscheiden, wofür die 10.000 Euro ausgegeben werden. Künftige Entscheiderinnen und Entscheider sind aufgerufen, sich beim Quartiersmanagement zu melden.