Lust auf Buddeln?

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

„Na, schon mal gegärtnert?“ hieß es zur Begrüßung. „Nö, nur auf dem Balkon“, lautete in vielen Fällen die Antwort. Um so größer war das Interesse, die derzeit noch recht wild aussehende Parzelle in der Kleingartenanlage Harztal-Wilde Rose an der Harzer Straße 79/80 zu beackern. Zu dem Auftakttreffen hatte Parzelle X, der Träger des Quartiersmanagement-Projekts „Gemeinsam Gärtnern“ eingeladen. Alle Interessierten wohnen unmittelbar im Kiez, die meisten hatten über Aushänge in den Häusern von dem Projekt erfahren.

Ein bisschen gärtnern

Wie sich herausstellte, sind Motivation und Vorkenntnisse recht unterschiedlich. Ein Vater will seinen Kindern zeigen, wo das Gemüse herkommt. Eine andere Anwohnerin kann sich beim Buddeln und Einpflanzen nach einem anstrengen Arbeitstag am besten entspannen. „Ich liebe es, Gemüse anzu bauen und möchte mehr darüber lernen“, meinte eine andere. Eine Frau hat schon mal vertretungsweise einen Schrebergarten betreut, eine andere hatte eine Zeitlang eine kleine Gemüseparzelle in Brandenburg gemietet. Doch eins ist allen gemein: sie haben Lust auf gemeinschaftliches Gärtnern, darauf, von anderen zu lernen und neue Leute kennenzulernen. Dazu kommt: eine eigene Parzelle ist viel Arbeit. Jeden Abend zu gießen ist für Berufstätige schwer machbar. Das Konzept „Ein bisschen gärtnern“ kommt den meisten entgegen.

Keine Angst vorm fehlenden grünen Daumen

Wie geht es nun weiter? In der ersten Maiwoche will die Gruppe loslegen mit dem Einpflanzen. „Wir begleiten die Gruppe und leisten auch fachliche Unterstützung“, erklären Katharina Böhme und Lulu Dombois von Parzelle X . Die beiden Landschaftsarchitektinnen haben bereits Samen zum Vorziehen verteilt, etwa Tomaten, Kürbis oder Basilikum. Ob die Beete von mehreren gemeinsam bepflanzt werden, wo der Schlüssel hinterlegt ist – solche Detailfragen sind noch zu klären in den kommenden Wochen. Und wie lernen ganz Unerfahrene, wie das funktioniert mit dem Gärtnern? Kein Problem. Zum einen sind Katharina und Lulu kompetente Ansprechpartnerinnen, zum anderen geben auch die die langjährigen Profis in der Anlage gerne ihre Tipps und Tricks weiter, wie die Vorsitzende der Kleingartenanlage Antonia Humm betonte: „Uns ist sehr an einem Austausch gelegen.“ Mit der Gemeinschaftsparzelle, die früher von der Hans-Fallada-Schule genutzt wurde, wollen sich die Kleingärtner:innen in den Kiez öffnen und außerdem mehr Menschen die Teilhabe am städtischen Grün ermöglichen. Mindestens fünf Jahre muss man derzeit auf einen eigenen Schrebergarten warten.

Wer Interesse hat, bei der Gartengruppe mitzumachen, kann sich bei Parzelle X melden: harzacker@parzelle-x.de