.. weil Schule und Stadt zusammengehören

Fotos: Birgit Leiß

Rund um die Elbe-Schule, zwischen Schandauer Straße und Weserstraße, waren an diesem Samstagnachmittag rund 15 Stände und eine Bühne aufgebaut. Das Fest fand zum zweiten Mal statt. „Wir wollten mal ausprobieren, wie es ist, wenn hier keine Autos stehen“, erklärte Irene von der Elterninitiative Elbe-Schule, die das Straßenfest zusammen mit dem Förderverein der Schule und anderen Initiativen aus dem Kiez organisiert hat. Die Elbestraße mit ihren schönen alten Bäumen ist nämlich an normalen Tagen vor allem ein großer Gratis-Parkplatz. Derzeit plant der Bezirk einen fuß- und radfahrfreundlichen Umbau. Das Büro, das mit der Machbarkeitsstudie beauftragt ist, sammelte auf dem Fest Meinungen und Anregungen.

Regenschirm rausholen oder Badehose einpacken?

Leider – oder zum Glück für die Natur - war es ein regnerischer Tag und so konnte man zeitweise nur mit dem Regenschirm über die Stände bummeln. Die Stadtteilmütter hatten sich allerhand Spiele für die Kinder ausgedacht, ebenso der Schulförderverein. Die Schulgarten-AG gab selbstgezogene Pflänzchen gegen eine Spende ab und bei einer Siebdruckwerkstatt konnte man sich T-Shirts und Taschen mit dem Kiezfest-Logo verzieren lassen. Außerdem bemalten die Kinder mit Wasserfarben bunte Stoffbahnen , die dann aufgehängt werden. Interessierte Eltern konnten sich von Konfliktlotsen durch die Schule führen lassen. Auf der Bühne sorgte eine Slapstick-Nummer für Gelächter, danach sangen Drittklässler „Es regnet“ - nur um kurz darauf ein optimistisches „Pack’ die Badehose ein“ einzustimmen.

Große Themen auf der Bühne

Schule ist eng verknüpft mit der Entwicklung eines Stadtteils. Bei der Podiumsdiskussion wurden daher auch die Veränderungen im Kiez diskutiert, vom Lehrkräftemangel über die Gentrifizierung bis hin zur Verkehrsberuhigung. Jochen Biedermann, Stadtrat für Stadtentwicklung in Neukölln, versprach, sich auch weiterhin für einen zukunftsfähigen Kiez einzusetzen, gegen überteuerte Apartments und für Klimaresilienz. Es gehe darum, dass die Kinder, die jetzt zur Schule gehen, auch in Zukunft noch unter den schattenspendenden Bäumen spielen können. Ein Lehrer schilderte, wie sehr die Schule vom mittlerweile beendeten Quartiersmanagement Reuterplatz profitiert hatte: „Damit konnten wir Projekte umsetzen, die uns unheimlich nach vorne gebracht haben.“ Jetzt liegt die Elbe-Schule linnerhalb des QM-Gebiets Harzer Straße und so konnte das Kiezfest über den Aktionsfonds einen Zuschuss erhalten. „Alle Bildungsbetroffenen müssen sich zusammenschließen, wir haben eine Bildungskrise!“, forderte ein Vertreter der Kampagne „Schule muss anders“. Die Initiative setzt sich für eine andere Bildung, mehr Chancengleichheit und Teilhabe ein.