Ping Pong Polizei

Spielplatz Harzer Straße Ecke Treptower, Donnerstag Nachmittag: Knapp zehn Jungs und Mädchen unterschiedlicher Größe und Alters rennen um die Tischtennisplatte herum, dazwischen zwei Männer von der Polizei. "Tausch' bitte mal die Kelle, damit die anderen auch mal damit spielen können", ruft Andreas Geikowski. Er und sein Kollege Erkan Sengül gehören zum Präventionsteam des Abschnitts 54 in der Sonnenallee und haben die Kids an zwei Tagen zum Tischtennis eingeladen. Es geht locker zu: "Ich bin Geiko, wir können uns duzen", stellt sich Andreas Geikowski vor. Die Lockerheit hat einen Grund: "Die Kinder sollen sehen, dass hinter den Polizisten ganz normale Menschen stecken. Wir sind hier weder die "gute" noch die "böse" Polizei", erklärt Geiko.

Die Beamten organisieren in den Ferien in den Nord-Neuköllner QM-Gebieten regelmäßig Tischtennis-Spiele, wobei sich die Zielgruppen unterscheiden. Während z.B. in der Weißen Siedlung vor allem Jugendliche kommen, sind es in der Harzer Straße eher jüngere Kids.

Die meisten Kinder kennen die beiden Polizisten schon aus der Hans-Fallada-Schule, in der Geiko regelmäßig Verkehrsunterricht gibt und Erkan über Kriminalität aufklärt. "Die Kinder hier habe ich ins Herz geschlossen", sagt Geiko. Von Anfang an habe er die Entwicklung in der Harzer Straße mitbekommen, vom Einzug der ersten Sinti*zze- und Rom*nja-Familien bis jetzt. Mitbekommen hat er auch, dass die Kinder ausgegrenzt wurden (und werden) und mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Ziel sei deshalb, gemeinsame Aktionen zu organisieren und alle an einen Tisch zu bekommen.

Das Quartiersmanagement Harzer Straße hat das Sport-Event unterstützt und dafür Werbung gemacht. Einige der Kids sind mit ihrem Erzieher Nico aus der Wilden Rübe gekommen, wo das QM ein Veranstaltungsplakat aufgehängt hatte. Unter den Kids gab es zunächst noch Skepsis: "Ich wollte eigentlich nicht mitkommen", erzählt Manu, ein Junge aus der Wilden Rübe. "Aber es macht schon viel Spaß, mit den Polizisten zu spielen.