Die Spatzenhecke am Weigandufer kommt zurück!

Fotos: Birgit

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

Der Kahlschlag bei der Anlegung der Uferpromenade im letzten Jahr hatte viele aus der Anwohnerschaft empört. Von dem grünen Dschungel, der Lebensraum für Spatzen, Wildbienen und andere Tiere bot, hatte die vom Straßen- und Grünflächenamt beauftragte Firma fast nichts übrig gelassen. „Das war kein Straßenbegleitgrün, sondern ein wichtiges Refugium für Hunderte von Spatzen!“, ärgert sich Uwe Peña. Dem Biologen liegt die Stadtnatur sehr am Herzen. Gerade Hecken würden oft unterschätzt, spielen sie doch für die städtische Biodiversität eine große Rolle. Zusammen mit Claudia Beetz gründete er daher die Initiative Wilde Hecken.

Bürokratische Hürden beim Kampf um die Neuanpflanzung

Als ersten Schritt konnten sie erreichen, dass die abgeschnittenen Sträucher liegen gelassen und auf Haufen gelegt wurden. Für die Spatzen sind diese so genannten Benjeshecken ein wichtiger Unterschlupf. Außerdem wurden im Juli fünf Fledermauskästen aufgehängt. Doch der Kampf für Neupflanzungen zog sich lange hin. Immer wieder haben sie mit dem Bezirksamt verhandelt und immer wieder gab es neue Vorgaben und Auflagen, etwa der Abschluss eines Nutzungsvertrags. Geld war nicht das Problem. Über den Aktionsfonds des Quartiersmanagement Harzer Straße waren bereits im März diesen Jahres Mittel für den Kauf der neuen Sträucher - vorbehaltlich der Zustimmung durch das Bezirksamt - bewilligt worden.

80 neue Sträucher finden eine neue Heimat

Doch Uwe und Claudia blieben hartnäckig. Bei einem Picknick und mehreren  Spaziergängen, etwa zum Weltspatzentag am 21. März, suchten sie sich Verbündete. Am 25. November war es dann endlich soweit. Trotz Kälte und Nieselregen waren ein Dutzend Helfer:innen erschienen. 80 Sträucher mit Wurzelballen hatte Uwe besorgt, darunter Weißdorn und Kornelkirsche. Gemeinsam waren sie schnell aus dem Anhänger geladen. Ausgestattet mit Handschuhen, Schaufel und Spaten machten sich dann alle im Abschnitt zwischen Trusepark und Innstraße ans Buddeln und Einpflanzen. „Weißdorn bitte nicht an den Rand pflanzen, Kinder könnten sich an den Dornen verletzen“, ermahnte Claudia. Dank der vielen fleißigen Hände war die Arbeit in wenigen Stunden getan. Das Angießen übernahm an diesem Novembertag der Regen.